Um den wachsenden Bedarf an Fernwärme decken zu können, plant Energie Wasser Bern in Buech im Westen von Bern eine Energiezentrale. Sie wird im Sommer Wärme aus der Kehrichtverwertung im Boden speichern – und im Winter wieder ans Fernwärmenetz zurückgeben. Das Projekt ist ein wichtiger und innovativer Baustein auf dem Weg zu einer klimaschonenden Wärmeversorgung Berns.
Während die Abwärme aus der Kehrichtverwertung über das ganze Jahr mehr oder weniger konstant anfällt, ist der Wärmebedarf im Sommer naturgemäss tief und im Winter hoch. Wie lässt sich also die im Sommer überschüssige Wärme möglichst verlustfrei bis zum Winter zwischenspeichern? Um auf diese Frage clevere Antworten zu finden, tüfteln Energieversorgungsunternehmen, Hochschulen oder Start-ups schweizweit an innovativen Projekten. Energie Wasser Bern forscht mit dem Projekt Geospeicher an einem Verfahren, Wärme im Sandstein 200 bis 500 Meter unter der Energiezentrale Forsthaus «zwischenzulagern». Mit der Energiezentrale in Buech im Westen von Bern hat das Unternehmen 2023 ein weiteres innovatives Konzept lanciert.
Für die Realisierung des saisonalen Wärmespeichers werden Erdsonden, wie sie auch bei Einfamilienhäusern eingesetzt werden, zu Erdsondenfeldern gebündelt. Diese geben im Sommer überschüssige Wärme aus der Kehrichtverwertung via Fernwärmenetz zusammen mit Umweltwärme ans Erdreich ab. Im Winter, wenn der Bedarf gross ist, wird die Wärme wieder aus dem Boden geholt und ins Fernwärmenetz zurückgespeist. Die Energiezentrale sowie Teile der Erdsondenfelder wird Energie Wasser Bern auf den eigenen Grundstücken in Buech bauen. Für weitere Erdsondenfelder haben benachbarte Grundeigentümer eine Zusammenarbeit in Aussicht gestellt.
In einem nächsten Schritt wird mit Probebohrungen der Untergrund im Bereich der geplanten Erdsondenfelder weiter untersucht. Zudem wird Energie Wasser Bern die Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt vertieft prüfen. Läuft alles nach Plan, beginnen Ende 2026 die Bauarbeiten, und die Energiezentrale nimmt 2029 ihren Betrieb auf.
Für Energie Wasser Bern ist klar: Das innovative und zukunftsweisende Projekt eines saisonalen Wärmespeichers kann nur im Dialog mit den benachbarten Grundeigentümer*innen und der Bevölkerung von Buech realisiert werden. Zu diesem Dialog gehört auch eine frühzeitige und transparente Kommunikation. Energie Wasser Bern hat die Bevölkerung bereits früh über die Pläne eines Wärmespeichers in Buech informiert und wird regelmässig zum aktuellen Stand des Projekts kommunizieren.
Energie Wasser Bern
Daniel Kurzo
Projektleiter Energiezentrale Buech
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